Beschreibung:
Robyn Davidson, 1950 in Queensland/Australien geboren, studierte Biologie, Musik und Philosophie. Mit 27 Jahren machte sie sich an die hindernisreiche Verwirklichung eines verrückten Traumes: mit Kamelen die australische Wüste zu durchqueren. Nach einer zermürbenden Vorbereitungszeit mit betrunkenen Farmern, sadistischen Kamelhändlern und im Kampf gegen die eigene praktische Ungeschicklichkeit zieht sie mit ihrer Karawane los. Für acht Monate, mit vier wilden Kamelen und einem Hund. "Ich glaube nicht, dass die Reise einen besonderen Grund hatte - oder es waren so viele, dass es unmöglich ist, über sie zu sprechen. Ich war so lange isoliert, dass ich den ganzen Masochismus wahrnehmen konnte, der meine Beziehungen zu anderen Leuten bestimmte, hauptsächlich zu Männern. Ich konnte selbständig und stark werden in meinem Innern. Draußen in der Wüste verlor ich all die Abhängigkeiten, die die meisten von uns Frauen mit sich herumtragen."
Beurteilung von Miriam:
E-Mail: miriam@lesarion.de
Ein faszinierendes und ärgerliches Buch in einem - zumindest für mich. Der ganze philosophische und rollenkritische Überbau bei diesem Buch hat mich wahnsinnig gestört. Trotzdem ist die erzählte Geschichte faszinierend, wenn man selber auch nur einen Hauch Abenteuergeist in sich spürt.
Wahrscheinlich muss man bei den Rollenklischees berücksichtigen, dass das Buch von einer Reise im Jahr 1977 handelt und in Australien - zumindest im Outback zu dem Zeitpunkt - noch ein ganz anderer Machismo herrschte, als ich mir vorstellen kann. Vielleicht bin ich in meinem Empfinden schon zu sehr ein Kind des Geistes, für den Frauen auf der ganzen Welt in der Zeit gekämpft haben, um ihn überhaupt erst zu entwickeln.
Auf alle Fälle ein guter Lesetip für Reiselustige.
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