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Hinter den Augen der Welt

Hinter den Augen der Welt

Hinter den Augen der Welt

Tess Schirmer
480 Seiten

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Beschreibung:

Das Leben der jungen Mary Grosvenor im England des 17. Jahrhunderts besteht aus Reiten, eleganten Ballkleidern und dem Wunsch nach gesellschaftlichem Aufstieg. Völlig unerwartet stellt Fynn, der schweigsame Stallbursche auf Eaton Hall, ihre Welt auf den Kopf. Als sich herausstellt, dass es sich bei ihm um eine junge Frau handelt, ist Mary entsetzt und erkennt erst dann, dass Fynn ihr genau deshalb nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist. Diese unmögliche Liaison kann jedoch nicht gut ausgehen. Bei einem Hexenprozess zeigt sich das wahre Gesicht aller Beteiligten. In "Hinter den Augen der Welt" erzählt Tess Schirmer die detailreiche Geschichte zweier Frauen, die der Welt ihrer Zeit trotzen.



Beurteilung von Mirjam Hoff:
E-Mail: mirjam@lesarion.com

Tess Schirmers Roman „Hinter den Augen der Welt“ spielt im 17. Jahrhundert auf einem Landgut im England und verspricht eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, Spannung in einem Hexenprozess und Einsicht in das barocke Zeitalter. Ein Cocktail, dem ich gewöhnlich nicht widerstehen kann.

Aber da ich schon viele historische Romane gelesen habe, habe ich auch einen gewissen Anspruch. Und dem wird „Hinter den Augen der Welt“ leider nicht gerecht. Wenn die politische Situation noch relativ glaubwürdig recherchiert ist, gelingt das schon für den Mikrokosmos des Gutes nicht mehr. Schon der Anspruch, dass alle Bediensteten Französisch sprechen können müssen, ist für mich ein wenig übertrieben. Ein Stallbursche, der die Lady auf einem Ausritt begleitet – absolut nicht comme il faut und damit ganz sicherlich Fiktion. Ein Mädchen, das nur wegen eines Hutes als Mann durchgeht – eher unwahrscheinlich. Und das Gerücht, dass die Baronetstochter mit dem Stallburschen angebandelt hat und dieser nur eine relativ harmlose Rüge erhält, um alsbald wieder mit der Baronetstochter auszureiten – absolut unglaubwürdig. Damit steht schon die gesamte Ausgangssituation des Romans auf sehr wackligen Füßen.

Hinzu kommt ein ständiger Wechsel der Perspektive, mitunter mitten im Satz, der mich sehr gestört hat. Eine übertrieben gestelzte Sprache, die an vielen Stellen sachlich falsch (z.B. „für welche Strafe musste sie büßen“ – „die Sonne malte Schatten in ihr Gesicht“) oder einfach nur redundant ist (ich fand es anstrengend, zum zwanzigsten Mal zu lesen, dass Marys Haar flammend rot ist). Und zahllose Längen in der Geschichte.

Für Leserinnen, die jedoch keine historische Korrektheit erwarten, die sich mit der Sprache anfreunden können, und die Interesse an historischen Kleidern haben (die bis zur Farbe und Form der Spitzen an den Ärmelaufschlägen im Detail beschrieben werden), dürfte dieser Roman genau das Richtige sein, denn er bietet trotz allem konsequent ausgearbeitete mehrschichtige Protagonisten und eine interessante Geschichte.




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