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NEW JEAR‘S RESOLUTIONS – oder

16.01.2024 18:03

HiddenNickname

eher:
FUßNOTEN ZU DIESJÄHRIGEM ALLJÄHRLICHEN

So. Das neue Jahr ist auch schon wieder fast zweieinhalb Wochen alt. (Ich hab‘ die Bude erst gestern entweihnachtet und mich hingesetzt um mich endlich ernsthaft mit meinen Vorsätzen, diesen alljährlich unvermeidlichen Entsetzlichkeiten auf Mikro- bis Makro-Level – je nachdem, wie groß der Frust, die geballten kleinen und größeren (Selbst-) Enttäuschungen über‘s vergangene Jahr so geworden sind – auseinanderzusetzen, so Face-to-Clip-Board, gaaaanz ehrlich und ohne weiteren Aufschub, weil eh schon wieder (‘mal) viiieeel zu spät d‘ran).
Angetrieben von nicht unerheblichem schlechten Gewissen saß ich also – halb aufgestachelt-erwartungsvoll, halb ängstlich-nervös auf meinem Sofa und starrte, zugegebenermaßen recht planlos, auf die Weißheit des Papiers vor mir, während sich vor meinem inneren Auge all die Schlagworte und Ratschläge (ich wundere mich übrigens gerade kein bissschen, weshalb diese Dinger im Deutschen schon von vornherein derart brachial daherkommen...) versammelten, mittels derer sich irgendwo in mir endlich der überfällige Dimensionssprung zur besten Version meinerselbst vollziehen sollte… könnte… müsste… würde… MIST – schon wieder dieser verdammte, scheinbar in diesen Angelegenheiten schier unvermeidliche Konjunktiv!

Sätze wie: „If the WHY is poweful, the HOW is easy!“ suggerieren einem ja, es gelte lediglich darum, sich seinen „north star“, seinen „purpose“ zu krallen, flugs ein „SMART-Goal“ draus zu basteln, brav consistency an den Tag zu legen und: POOOOOF, tadaaaa: Alles palletti!
So weit so gut. Schon Verstanden. Es geht darum, den inneren Ferkelwelpen zu einem disziplinierten Seelenmitbewohner zu erziehen, der seine Impulsdurchbrüche höchstens noch im GYM auslebt.
Abgesehen davon, dass ich erstens ein ausgesprochener Hundemensch und zweitens im chinesischen Sternzeichen Wasserscherin bin - wodurch es sich quasi von selbst versteht, dass ich beide Persönlichkeitsanteile meines inneren Ferkelwelpen nicht nur zutiefst verstehe, sondern auch sehr schätze – halte ich es für schwierig, den armen, kleinen Kerl so sehr seinen natürlichen Instinkten zu entfremden. Schließlich ist er – ganz Hund- auch für viele positive Verhaltensaspekte zuständig: dass wir ganz im Genuss aufgehen können, dass wir immer den kürzesten Weg zum Ziel finden können, dass wir am liebsten immer bei etwas bleiben, dass wir toll finden… Dass er – ebenfalls ganz Hund – dabei stets etwas zur Übertreibung neigt, und wir leider gerade nicht im Barock leben, wo genau das – in heutigem Jargon gesagt: echt voll gefeiert - worden wäre, ist nun wirklich nicht seine Schuld!

Produktivität rules, ok. (Was genau Produktivität ist und ob das was für einen persönlich zu definierendes ist, weiß ich auch nicht genau, aber wie gesagt, ok.)
Der „5 a.m. Club“ verdient ur gut. Supi. (Die, die‘s MACHEN, oder die, die vom es propagieren leben?)
Die „20/20/20-Regel“ (20 min Sport, 20 min Self-Care, 20 min Weiterbildung bereits in der ersten Stunde des Tages) scheint die via regia zu Glück und Erfolg zu sein. Aha!
Eh schön. Nur bin ich persönlich morgens (und daran ist mein Ferkelwelpe – ausnahmsweise ! - völlig unschuldig, denn da schnarcht er noch selig vor sich hin) mit der Vigilanz sowie der geistigen und körperlichen Flexibilität einer, gefühlt ca. 102 Jahre alten, korrodieren Eisenstange ausgestattet, gegen die LA LINEA ein Ausbund an Fröhlichkeit und Freundlichkeit ist (so viel zum Morgen- Journaling...) und deren Antwort auf jeglichen Aktivierungsversuch meinerseits das muskulär-fasziale Äquivalent zu „Der früge Vogel kann mich mal!“ noch motiviert klingen lässt.
(Ich veruche ihr zwar gut zuzureden, aber an meiner Eisenstange beißt sich sogar der Herr Ralph Waldo Emerson mit seinem „Do the thing and you will have the power!“ schlicht und ergreifend die Zähne aus.)

New Year, new me? Eher nicht. New year, new approach – klingt schon besser! ;-)

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