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Was geht in ihr vor?

18.06.2017 23:53

HiddenNickname

Hey, ihr Lieben.
Ich bin momentan ziemlich verzweifelt und bitte um eure Ratschläge.

Vor einigen Monaten (Anfang April) habe ich über eine meiner besten Freundinnen diese wunderschöne, selbstbewusste, intelligente Frau kennengelernt, die aber blöderweise fast 1000km entfernt lebt. Wir haben uns von Anfang an extrem gut verstanden, aber irgendwie auch gemerkt, dass das zwischen uns etwas besonderes ist (ich wusste zu dem Zeitpunkt auch schon, dass sie auf Frauen steht).
Am nächsten Tag haben wir uns dann zu zweit getroffen, den gesamten Nachmittag durchgeplaudert und ich habe schon da gespürt, was für eine intensive Bindung ich zu ihr aufbaue und wie stark ich mir ihr gegenüber öffne - etwas, was ich normalerweise eher nicht so schnell schaffe.

Haben danach stets den Kontakt gehalten und einen Monat später war ich zufälligerweise in ihrer Stadt am Flughafen, wo wir zusammen einen Kaffee getrunken haben. Zum Abschied hielten wir Händchen und es fiel uns beiden irgendwie total schwer, den anderen gehen zu sehen.

Nun haben wir uns letztes Wochenende, wieder einen Monat später, in Berlin getroffen. Ich habe zusammen mit ihr bei Freuden ihrerseits übernachtet und wir haben wirklich beide Tage sehr intensiv miteinander verbracht. Ganz am Anfang meinte sie jedoch, sie würde keine feste Beziehung wollen (ich weiß nicht, ob sie das prinzipiell auf uns bezogen hat, oder einfach generell der Ansicht ist). Abends war sie jedoch viel anzüglicher und einfühlsamer, hat mir gesagt, ich würde alle ihre Pläne durcheinander werfen, am liebsten würde sie jetzt den gesamten Sommer mit mir verbringen etc. In der Bar wurde sie gefragt, weswegen sie mich die ganze Zeit anschauen würde, während sie im Gespräch mit anderen ist. Schweigen von uns beiden. Verlegene Blicke nach unten.
Oft wurden wir gefragt, ob wir uns sehr nahe stünden, weil es den Anschein machte, wir wären sehr vertraut miteinander. Wir bejahten diese Frage jedes Mal.
Die Nacht neben ihr war unerträglich für mich. Ich wollte sie berühren, ihr über den Arm streicheln und habe mich nicht getraut.
Obwohl schon 23, habe ich kaum Erfahrungen, weder mit Männern noch Frauen und bin mir deswegen oft unsicher.
Die Spannung zwischen uns war aber so groß und spürbar, dass sie mich total von der Rolle gerissen und jeden so sehr herbeigesehnten Schlaf unmöglich machten.
Abgesehen von einem kurzen Moment, in dem wir nebeneinander im Gras lagen und sie mir mit einem Grasholm über den Mund und die Nase strich, verlief der nächste und letzte Tag unseres gemeinsamen Wochenendes recht kühl. Besonders die Verabschiedung war eine Qual für mich. Für sie reichte anscheinend eine kurze Umarmung, ich nahm ihre Hand und sagte, ich werde sie vermissen und weg war sie.
Im Bus zurück war ich so durcheinander, so sauer auf mich, dass ich meine Gefühle nicht offenbarte, selbst zu wenig Initiative gezeigt hatte, dass ich beschloss, sie nach einem Telefonat zu fragen. Sie ging nicht drauf ein. Seit einer Woche meldet sie sich nun nicht und ich habe keine Ahnung, was sie denkt oder denken könnte.
Sie wusste ja noch nicht einmal, worüber ich mit ihr sprechen wollte (ok, vielleicht hat sie es geahnt), aber zurückweisen kann man jemanden ja danach und nicht schon im Voraus?

Bindungsangst oder so? Keine Gefühle zulassen?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Sie hatte ursprünglich vorgehabt (schon vor unserem Wochenende in der Hauptstadt), mich im August für 2 Wochen in meiner Stadt zu besuchen, aber ich muss vorher irgendwie wissen, woran ich bei ihr bin. Ich weiß, wir haben uns jetzt eigentlich erst 4x gesehen, um von großen Gefühlen zu reden vielleicht zu früh, aber sie bedeutet mir so, so viel.

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