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Forum » Kummerkasten » ThreadSozialphobie, Depressionen, Kampf alleine
13.11.2017 17:02
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0 Sorry für den doofen Titel. Ich muss mir mal ein paar Sachen vom Herzen schreiben. An Depressionen leide ich schon länger, die Sozialphobie kam erst vor ein, zwei Jahren richtig durch... Ich weiß einfach nicht, was los ist mit meinem Leben. Ich meine, ich gehe zum Sport, ich kann meinen Haushalt machen, mich um meine Katzen kümmern. Ich gehe sogar regelmäßig raus und mache schöne Spaziergänge. Aber ich habe Angst. Einfach ständig ANGST. Ich habe Angst vor Menschen, aber gleichzeitig sehne ich mich nach mehr sozialer Interaktion, nach mehr Kontakten, einer Beziehung. Ich versuche immer wieder Kontakte aufzubauen, aber nach ein paar Nachrichten hab ich dann plötzlich wieder keine Energie mehr und lass es fallen... nichtmal bewusst... aber ich hab dann einfach keine Motivation mehr zu antworten, weil mir automatisch in den Kopf geschossen kommt, hey, das wird doch eh nichts (und nein, ich habe keinen Erwartungsdruck, das "werden" kann sich in dem Fall auch auf einen ganz "normalen" lockeren Kontakt beziehen) Ich wurde schon so oft von Menschen verletzt, enttäuscht im Stich gelassen, belogen, dass ich mittlerweile kaum noch in der Lage bin, jemandem zu vertrauen. Es macht mich fertig, weil ich mir so sehr jemanden wünsche, bei dem ich einfach mal ankommen, ich sein kann. In meiner Familie habe ich kaum Rückhalt. Meine Mutter ist eine unglaublich schwierige Person, zu meinem Vater habe ich seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr, weil er sich nie um mich gekümmert hat. Ich wurde in Kindheit und Jugend emotional und intelektuell vernachlässigt, wurde zu einem Menschen ohne Selbstbewusstsein herangezogen, weshalb auch ziemlich viel schief gelaufen ist... Ich habe 2015 meine Ausbildung abgeschlossen (also meine zweite Ausbildung war das, hatte mich nochmal umorientiert) und war so motiviert endlich mal jobmäßig und finanziell durchzustarten und was ist? Werde gekündigt dreimal innerhalb eines Jahres... man fühlt sich als der größte Versager, verliert jedes mühsam aufgebaute Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten... gekündigt wurde ich u.a. weil ich aufgrund meiner chronischen Müdigkeit mich, vor allem mittags oft nicht konzentrieren konnte und dadurch manchmal leichtsinnsfehler passiert sind, aber bei einem auch, weil dem überperfektionistischen Chef nicht gepasst hat, dass ich aufgrund meiner Erkrankungen oft Arzttermine wahrnehmen musste... Ich fühle mich als wäre ich der Sonderling in meinem Freundeskreis. Die einzige Person, die keine langjährige Beziehung hat, oder noch nicht verheiratet ist, die einzige, die ihr Leben einfach nicht geschissen kriegt Ich habe solche Angst dafür mich irgendwo zu bewerben. Wenn ich allein daran denke, eine Bewerbung abzuschicken fühle ich mich hundeelend, weil ich Angst dafür habe, zurück gerufen zu werden. Weil ich Angst habe, man könnte einen Probetag von mir fordern und ich hasse Probearbeitstage, nicht weil ich faul wäre, sondern wegen dieser Ungewissheit und auch der Menschenangst... es fällt mir schwer, mich zu motivieren wenn ich diese Unsicherheit habe, wie sind die Menschen da, wollen die mich überhaupt? Ich bin einfach immer so unglaublich müde... Und es ist so leicht mich mit banalen Dingen zu "nerven"... ich hasse es zum Beispiel zu telefonieren... also mit Freunden, die ich lange kenne, telefoniere ich auch mal sehr gerne, aber wenn es darum geht, irgendwo anzurufen, weil was zu klären ist, schiebe ich das meistens so lange vor mir her bis kurz vor knapp, weil mir Telefonieren einfach so zuwider ist... Ich kann mich schriftlich einfach besser ausdrücken... Oder wenn mich jemand, den ich noch nicht so lange kenne, fragt wie ich geschlafen habe... ich hasse diese Frage, was geht denn einen quasi-Fremden mein Schlaf an? Oder wenn man mich fragt ob "alles ok" ist, nur weil ich zB zwei stunden im Whatsapp nicht antworte... Ich fühle mich so unglaublich bedrängt durch solche einfach anmutenden Fragen. Das würde ein normaler Mensch mit einem Schulterzucken abtun, aber mmich nerven solche Fragen einfach schon richtig zu Tode... Und dann mache ich mir wegen banalsten Dingen die kompliziertesten Gedanken. Beispiel: Ich könnte ins Fitnesstudio gehen. Aber dazu müsste ich was essen, um energie fürn Sport zu haben. Ich hab aber keine Lust zu kochen und eh nicht wirklich was zuhause. Dann müsste ich einkaufen gehen. Dann ess ich wass und bin so hundemüde, dass ich eh nicht mehr hochkomm dann (bei mir ist das ganz extrem, dass ich über die Mittagszeit so ein heftiges Müdigkeits- und Stimmmungstief habe, whrend es vormittags und abends geht) und wenn ich jetz gehe, gehe ich zu Fuß oder fahre ich mit dem Fahrrad? Ich hab keine Lust zu Fuß zu gehen, aber mein Fahrrad ist vorne ein bisschen platt und das ist so anstrengend zu treten. Und dann ist es vielleicht auch schon dunkel, wenn ich heimkomme. Oder: Oh Gott, die will mich am frühen Nachmittag besuchen kommen?? Dann hab ich doch wieder mein Mittagstief und will eigentlich keinen Menschen sehen, aber ich kann ihr ja nicht sagen, dass sie erst um sechs uhr abends kommen soll, wenn wir einen Zeichennachmittag machen. Wie soll ich das nur schaffen, wenn ich dann wieder so müde und schlecht gelaunt bin und einfach nur schlafen und alleine sein will? Ich habe Angst, dass Menschen mir zu nahe kommen, dass ich wieder verletzt werde, weil ich ständig verletzt worden bin... ich halte die Menschen auf Abstand und will ihnen doch nahe sein, ich will nicht so einsam sein, ich will Liebe, aber Liebe scheint so unerreichbar für eine wie mich zu sein, denn ganz ehrlich, wer hat schon Lust sich auf so einen emotionalen Scherbenhaufen wie mich einzulassen? Dabei habe ich auch so viele andere Seiten an mir. Liebenswerte Seiten, interessante Seiten. Ich bestehe nicht nur aus Sozialphobie und Depression... Ich bin Künstlerin, Autorin, mit mir kann man auch über die unangenehmen Dinge des Lebens reden. Ich weiß, das klingt alles so unglaublich konfus und ich weiß ehrlich gesagt selbst nichtmal was ich mit diesem Text bezwecken will, aber ich sitze hier und weine und weiß einfach nicht, was aus mir werden soll und ich fürchte mich davor ewig allein zu bleiben, denn die Zeit hier ist nunmal begrenzt und ich bin schon 30... Ich behalte mir vor Fragen nach Therapien, Medikation oder Klinikaufenthalten nicht zu beantworten. Da müsste ich nämlich jedesmal wieder tausend Sachen dazu erklären und dazu habe ich keine Energie gerade...
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