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Stories » Detail

Diskonacht

von SuesseMausi2


„Ich will aber nicht immer nur zuhause rumsitzen. Ich muss mich bewegen. Ich will tanzen gehen und Spaß haben und ein paar Bier schlürfen. Aber ich will nicht alleine gehen. Du sollst mitkommen, auf mich aufpassen, und eifersüchtig gucken, wenn mir eine Andere zu nahe kommt. Also bitte. Biiiiiiittte. Komm doch mit. Ausnahmsweise. Du wirst sehen, du wirst dich auch amüsieren. Glaub mir.“
Die Worte hallen mir noch Stunden später in den Ohren nach, trotz der dröhnenden Bässe, die aus den riesigen Boxen heraus kommen, neben denen ich nun schon geraume Zeit auf dem Barhocker sitze.
Das Bier in meiner Hand ist bestimmt schon ganz warm. Ich trinke es in einem Zug aus, schüttle mich kurz. Es war wirklich warm.
Ich drehe mich um und bedeute der Barfrau, dass ich zwei neue haben möchte. Sie reicht mir die geöffneten Flaschen, ich gebe ihr einen Zehn- Euro- Schein und winke ab, als sie mir mein Wechselgeld geben möchte.
Trinkgeld gehört zum guten Ton. Das habe ich schon früh gelernt.

Als ich mich wieder umdrehe und lässig am Tresen anlehne, sieht sie zu mir herüber. Ich hebe die neuen Bierflaschen hoch, so dass sie sie sehen kann.
Sie antwortet mir mit einem breiten Grinsen.
Langsam aber sicher bahnt sie sich ihren Weg durch die hüpfenden, sich um sich selbst drehenden, tanzenden Frauen.
Wie elegant und grazil sie sich da durch die Menge schiebt, denke ich.
Sie sieht bezaubernd aus in ihrer knallengen, dunkelblauen Hüftjeans und dem für meinen Geschmack ein bisschen zu knappem, schwarzen Shirt. Ein Streifen Haut blitzt bei jeder Bewegung hervor. Ihr Outfit betont ihre Figur erstklassig. Diese Figur, für die sie so lange und hart trainiert hat. Ihre braunen, schulterlangen Haare sind ganz verstrubbelt und ihre Wangen glühen förmlich, als sie bei mir ankommt.
Ich reiche ihr eine Flasche, die sie sofort halbleer trinkt. Sie hatte Durst.
Und ich wusste das. Natürlich wusste ich das. Ich kenne sie.
Sie sagt immer, ich würde sie besser kennen als sie sich selbst. Aber das bezweifle ich immer noch.
Sie sieht mir direkt in die Augen, als sie ihre Flasche hinter mir auf dem Tresen abstellt. Unsere Gesichter sind jetzt ganz dicht. Ich kann ihre Hitze spüren, vom Tanzen, und in ihre strahlenden Augen sehen. Ich sehe einfach hinein. Für einen Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkommt, scheint es, als stünden nur wir in dieser riesigen Disko. Es ist ganz still, ein Scheinwerfer ist auf uns gerichtet. Ich kann mein Spiegelbild in ihren hellbraunen Augen sehen. Wahnsinn, wie sie es immer wieder schafft, diese vollkommene Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen, so dass ich alles um mich herum vergesse und nur noch sie da ist. Und selbst scheint sie immer Rastlos zu sein, immer in Bewegung und unter Strom.
Doch schon reißt mich etwas wieder aus dieser fernen Welt.
Es ist ihr Mund, ganz dicht an meinem Ohr. Sie hat sich noch dichter zu mir herüber gebeugt um mir etwas zu sagen. Es ist so laut das sie schreien muss, damit ich sie verstehe. Ich hab mir auch wieder den lautesten Platz direkt neben den Boxen ausgesucht. Ich dumme Nuss.
Aber ich wollte es so. Ich wollte von den Bässen berieselt und betäubt werden. Und es hat geklappt. Ich hab schon eine Weile an nichts Wichtiges gedacht. Das war mein Ziel und ich habe es erreicht. Aber nun prasseln diese vielen Gedanken auf mich ein.

Neue Worte in meinem Kopf.
Habe ich sie richtig verstanden?
Nein, das kann nicht sein.

Sie dreht sich schon um, weil sie weiter tanzen will.
Ich erwische sie grade noch am Handgelenk und ziehe sie unsanft wieder zu mir heran und sehe sie fragend an. Sie beugt sich nochmals zu mir herüber, so dass ich kurz in die Versuchung komme, ihren Ausschnitt etwas genauer zu betrachten. Ich hätte es nicht besser treffen können, denke ich noch, bevor ich mich über mich selber brüskiere, meine sinnlichen Gedanken wieder mal nicht unter Kontrolle zu haben.
Diesmal verstehe ich jedes Wort, das sie mir ins Ohr schreit.
Ich habe mich also nicht verhört. Meine Ohren laufen sofort rot an und mir wird plötzlich ganz heiß in der Magengegend. Zum Glück kann man mir das nicht ansehen. Wie im Rausch trinke ich mein Bier schluck für schluck. Ich spüre wie es sich in meinem Inneren verteilt und mir kurz etwas Abkühlung verschafft. Aber die hält nicht lange vor. Nun trinke ich noch ihre Flasche aus, aber auch das hilft nicht lange.
Ich sehe ihr die ganze Zeit zu. Wie sie sich fließend zur Musik bewegt, mal mit anderen zusammen tanzt, mal alleine, aber immer elegant und scheinbar eins mit den Klängen. Sie scheint mit ihren langen Beinen über die Tanzfläche zu schweben. Sie schafft es immer wieder, mich in ihren Bann zu ziehen. Ich bin noch so im Traum, das ich erst bemerke, das sie wieder direkt vor mir steht und mich fragend ansieht, als sie mich sanft an stupst und mich anlächelt.

Als wir in den Vorraum kommen, wo auch die Garderobe ist, lehnt sie sich an die Wand und schließt die Augen. Sie ist vollkommen ausgepowert, denke ich, na dann wird sie wenigstens gut schlafen können. Aber ihr Angebot kann ich mir ja dann abschminken, und muss wieder unweigerlich bei diesem Gedanken grinsen.
Ich hole unsere Jacken und gehe zu ihr herüber. Als ich vor ihr stehe, merke ich wieder, wie groß sie eigentlich ist. Sie überragt mich gut um einen halben Kopf. Aber mich stört das nicht. Nein, im Gegenteil. Ich liebe ihre Größe. Sowohl ihre Körpergröße als auch ihre Innere Größe. Sie ist einfach wunderbar.
Als sie ihre Augen öffnet, scheint sie wie aus einem Traum aufzuwachen. Sie sieht mich einen Moment lang mit glasigen Augen an. Dann zieht auch sie sich ihre Jacke an und wir gehen hinaus in die winterliche Kälte. Es schneit.
Schlagartig sind wir wieder wach und gehen mit schnellen Schritten die Straße entlang zum Bahnhof.
Sie tastet nach meiner Hand und greift zärtlich nach meinen Fingern als sie sie gefunden hat. Ein leichtes Seufzen entflieht ihren Lippen. Ich weiß, was sie mir damit sagen will. Sie ist froh darüber, dass ich eigentlich immer warme Hände hab, sonst würden ihr ihre erfrieren. Außerdem würde ich sie sonst in die Taschen stecken, und dann könnte sie nicht danach greifen. Wenn wir uns berühren, die Hand der anderen halten, dann sind wir scheinbar unbesiegbar.
In der Bahn sitzt sie am Fenster, wie immer, und sieht verträumt hinaus. Was sie wohl denkt, frage ich mich. Unsere Hände liegen, ineinander gefaltet, auf ihrem Bein. Ich sehe sie von der Seite an, und muss unweigerlich schmunzeln. Ja, in dieses Gesicht habe ich mich verliebt. Babyface nannte ich es als ich es das erste Mal sah. Das fand sie gar nicht schön, diese Beschreibung. Da fühlte sie sich noch jünger. Aber heute, jetzt in diesem Moment, sieht es genauso wie damals aus.

„Babyface“, höre ich mich schon da leise in ihr Ohr säuseln.
Sie dreht sich nicht zu mir um, aber ich kann im Fenster ein zartes Lächeln sehen. Da weiß ich, dass es heute, jetzt, kein Problem mehr für sie ist, das ich sie so nenne.
Es stört uns beide nicht mehr, das uns einige Jahre trennen. Das hat es eigentlich nie. Aber zu anfangs haben wir die Unterschiede wie bittere Medizin immer wieder schmecken müssen. Die verwirrten Blicke von Familie und Freunden, das Raunen haben wir so oft gehört, dass es für uns irgendwann dazu gehörte.
Sie, die Größere, und ich, die Ältere. Für viele eine merkwürdige Kombination, aber für uns war es von Anfang an normal, so als ob es genau so und nicht anders sein müsse.

Die Straßenlaternen scheinen unwirklich ihr künstlich- gelbes Licht auf den Weg.
Ich krame schon in meiner Tasche nach dem Schlüssel, als ich merke, wie sie meine andere Hand noch fester hält.
Dieses Stück geht sie ungern im Dunkeln entlang, denn hier stehen keine Laternen mehr, die uns den Weg erleuchten können. Ich erwidere ihren Druck sanft und merke, wie sie sich sofort wieder entspannt.

Als sie die Tür aufschließt und einen Schritt beiseitetritt, um mir den Vortritt in die Wohnung zu lassen, sehe ich sie kurz mit einem verschmitzten Lächeln an und gehe an ihr vorbei.
Da kommt auch schon unser schwarzer Blitz auf mich zugerast. Sie freut sich, uns wieder zusehen, was man gut an der wild herumwirbelnden Rute erkennen kann. Ich hatte schon angefangen meine Jacke zu öffnen, halte aber in der Bewegung inne, ziehe den Reisverschluss meiner Jacke wieder zu, greife nach der Leine, die am Haken direkt neben der Tür hängt und binde unsere geliebte Labradorhündin an.
Sie hatte mich damals davon überzeugt, dass eine tierische Mitbewohnerin bestimmt nicht schlecht wäre.
Als ich mich umdrehe, erschrecke ich kurz, denn da steht sie direkt vor mir.
Sie hat sich nun noch größer gemacht, was mich beeindruckt und zugleich bezaubert. Ich gehe einen Schritt auf sie zu, aber sie macht keine Anstalten, mir aus dem Weg zu gehen. Wir sehen uns an und ich versuche in ihren braunen Augen zu lesen, was sie womöglich gerade denkt.
Da beugt sie sich plötzlich zu mir vor, hält aber kurz bevor sich unsere Lippen berühren, inne. Auf einmal spüre ich ihre Hand in meinem Nacken und gleichzeitig ihre Lippen auf meinen. Sie küsst mich ganz sanft und genüsslich, als hätten wir alle Zeit der Welt. Ich öffne langsam meine Lippen und gewähre Ihrer Zunge eintritt.
Doch da zieht es schon kräftig an meiner Hand und wir lösen uns wieder voneinander so abrupt, dass ich in ihre Arme falle. Ein eindeutiges Zeichen, denke ich, aber es hilft nichts, Kess muss nochmal raus.
Ich löse mich wie in Zeitlupe aus ihren Armen, ganz schwerfällig und gehe mit unserem kleinen Kraftpaket raus in die Kälte.

Als ich nach einer halben Stunde durchgefroren mit Kess durch die Tür komme, flackern überall Kerzen auf.
Diese ruhige, sinnliche Stimmung überträgt sich sofort auf mich und ich merke, wie diese spezielle Hitze ein zweites Mal an diesem Abend in mir auflodert.
Ich mache Kess von der Leine los und sie schnuppert sich durch die Wohnung, als weise sie mir den Weg. Ich folge ihr.

Vor der Schlafzimmertür bleibt meine Wegweiserin stehen und sieht mich von unten herauf an.
Es ist immer noch ungewohnt für mich, jemanden zu haben, der mich mit diesem treuem Blick von unten herauf ansieht, da ich es sonst immer bin, die nach oben schauen muss, wenn auch nicht ganz so weit.

Ich öffne die Tür, bleibe aber stehen, denn das Bild, das sich meinen Augen bietet, möchte ich auskosten.
Unzählige Kerzen lodern überall im Raum verteilt und verbreiten eine Stimmung, die mir den Atem raubt. Noch dazu sind es Duftkerzen mit meinem Lieblingsduft, Vanille. Ich könnte sie bedecken mit Küssen für solche Aktionen. Und das werde ich auch tun.

Ich ziehe meine Jacke aus, lasse sie auf den Boden fallen, und streife mir meine dreckigen Stiefel ab. Praktisch denke ich auch noch in der erotischsten Situation. Sie findet das immer total süß, mich stört es manchmal. Aber zumindest bleibt so das Schlafzimmer sauber.
Ich gehe in das Zimmer und schließe hinter mir leise die Tür.
Einen freien Blick auf das Bett habe ich nicht, da ein langer seidener Schleier davor hängt. Ich kann nur ihre Silhouette erahnen. Während ich um den Vorhang herumgehe ziehe ich noch meine Jeans und mein Oberteil aus, denn durch die Kerzen ist es sehr warm im Zimmer geworden.
Als ich freien Blick aufs Bett habe, muss ich schmunzeln.
Mh, denke ich, nicht gerade das, was ich erwartet habe.
Sie trägt nur noch ihre weiße Unterwäsche, und mir wird schon wieder bewusst, wie durchtrainiert sie wirklich ist.
Ich sehe sie mir ganz genau an, von den Fußspitzen bis zu ihren immer noch (oder schon wieder?) zerzausten Haaren. Sie sieht aus wie ein Engel.
Ich lasse mir viel Zeit dabei. Das kann ich auch, denn sie schläft. Ihr Atem ist tief und regelmäßig und sie wirkt so friedlich und zufrieden und glücklich. Und so sehe ich sie am liebsten. Glücklich.
Ich würde alles für sie geben, damit sie glücklich ist.
Ich ziehe mir noch meine restlichen Sachen aus, und schlüpfe zu ihr ins Bett.

Sobald ich mich in eine halbwegs entspannte Position gebracht habe, dreht sie sich im Schlaf zu mir um und kuschelt sich an mich. Das macht sie immer und ich frage mich dann jedes Mal, ob sie wohl wirklich schläft.
Ich streichle ihr zart über ihren Rücken, auf dem man auch nach so vielen Jahren noch ganz fein die Narben spüren kann, wenn man denn weiß, dass sie da sind. Am Anfang hat sie nicht mal ihr Shirt ausgezogen, geschweige denn mir ihren Rücken gezeigt.
Mittlerweile kennen wir jeden Zentimeter der anderen, alle Narben, Macken und Dellen.
Trotzdem zuckt sie unwillkürlich zusammen, als ich ihren Rücken berühre.
Ich schließe die Augen und genieße ihre Nähe.
Nein, das habe ich mir wirklich nicht darunter vorgestellt, als sie mir vorhin in der Disko sagte, sie will mich heute Nacht und würde mir einen Wunsch erfüllen. Aber so ist es auch schön. Und als ob sie meine Gedanken lesen könnte, was ich ihr immer wieder unterstelle, säuselt sie: „Tut mir leid, dass ich dir deinen Wunsch nicht erfülle. Ich glaube, das viele tanzen war zu viel.“
Und gerade mit den letzten Silben ist sie wieder ins Land der Träume eingetaucht.
Ich lächle über das ganze Gesicht. Sie weiß gar nicht, wie glücklich sie mich gerade macht, nur in dem sie da ist und in meinen Armen liegt.
Morgen früh werde ich es ihr sagen.
Ich kraule noch eine Weile ihren Rücken bis auch ich in meine Traumwelt verschwunden bin.

Sanfte Lippen. Zarte Küsse. Überall. Sie bedecken mich am ganzen Körper.
Träume ich das? Ist das Wirklichkeit?
Ich traue mich nicht, meine Augen zu öffnen.
Da. Das war ein Finger. Und da, noch einer. Sie vermehren sich auf meiner Haut. Zehn Finger streicheln über meine Haut und bescheren mir eine wahnsinnige Gänsehaut.
Plötzlich. Nichts mehr. Keine Lippen, keine Küsse, keine Finger.
Auf einmal. Ein ganzer Körper. Ganz dicht neben mir. Ich kann ihre Wärme spüren.
Und da kommen die Finger wieder dazu. Und die Lippen auch. Ein wohliger Schauer durchflutet meinen ganzen Körper.
Das muss ein Traum sein. Jetzt sind die Lippen neben meinem Ohr. Déjà-vu.
„Willst du weiterschlafen? Oder soll ich weitermachen?“
Ich öffne die Augen und sehe sie an. Es ist dunkel, die Kerzen sind ausgegangen. Finsternis. Allein der Mond, der durch das Fenster schimmert, erhellt das Zimmer.
Ich sehe ihr in die Augen. Dunkelbraun. Dann sehe ich auf ihre Lippen. Dunkelrot.
Wie lange küsst sie mich wohl schon wach?
Und dann küsse ich sie. Ich ziehe sie dichter zu mir heran, damit ich sie besser umfassen kann. Ich streichle wieder über ihren Rücken, aber etwas ist anders. Kein BH. Aha, denke ich da.
Zum Glück hat sie die Augen geschlossen, sonst könnte sie ein aufblitzen in meinen sehen.
Sie liebkost mich am ganzen Körper. Ich habe das Gefühl, sie habe dutzende Hände und mehrere Lippenpaare.
Schon nach kurzer Zeit bin ich berauscht von Liebkosungen. Mein Herz fängt an zu rasen. Ihr Atem wird schneller. Ganz anders, als ich sie vorhin, wie lange möge das wohl her sein, schlafend im Bett gefunden habe.
Mir wird heiß. Schon wieder.
Jetzt aber bis zum Schluss, bitte, denke ich heimlich.
Sie wird wilder und forscher in ihren Taten. So war sie noch nie.
Inzwischen liegt sie auf mir und bedeckt mich überall mit Küssen und Streicheleinheiten. Ich genieße es, mal nichts zu tun, bedient zu werden.
Als ich merke, dass ihre Lippen langsam aber stetig immer tiefer an meinem Körper herabwandern, erschaudere ich ein wenig.
Sie stoppt abrupt, und sieht mich an.
„Süße, keine Angst. Ich beiße doch nicht. Es sei denn, du willst es natürlich. Und wenn du was nicht willst, dann musst du es nur sagen. OK?“, flüstert sie mir zu und küsst ganz zärtlich meine Lippen.
Ich kriege keinen Ton raus. Sie ist so süß und fürsorglich. Sie bemerkt jede kleinste Veränderung und ist so aufmerksam. Ihr entgeht eben Nichts.
Als sie meinen Arm mit Liebkosungen bedecken will, entziehe ich ihn ihr. Ich bräuchte mich eigentlich nicht dafür schämen. Aber ich tue es immer noch. Nach all der Zeit. Sie merkt auch das und gibt mir noch einen besänftigenden, langen und intensiven Kuss.
Ich merke, wie ich mich wieder entspanne.
Da ist es wieder, dieses Gefühl völliger Ruhe und Gelassenheit. Und doch keimt da etwas in mir auf. Unruhe und Ungeduld strömt durch meinen Körper.
Sie lässt keinen Zentimeter aus als sie mich mit ihren Liebkosungen bedeckt. Ich fange an ihren Rücken wieder zu streicheln, ganz liebevoll. Als ich merke, dass es ihr nichts ausmacht, kraule ich fester, denn auch ihre Küsse werden immer heißer, wilder und leidenschaftlicher.
Nach einer Weile spüre ich wie ihre Hand langsam aber bestimmt über meinen Oberkörper hinab wandert, während sie mich weiterhin mit Küssen überhäuft. Eine heiße Welle durchfährt meinen Körper. Ihre Hand macht kleine aber wohlbedachte Zwischenstopps auf meinem Körper. Ich lege meine Hände in ihren Nacken und ziehe sie noch ein bisschen dichter zu mir heran. Es kommt mir so vor, als würden unsere Körper gleich zu einem verschmelzen.
Diese Hitze, diese Nähe, diese Vertrautheit. Dann lasse ich meine rechte Hand über ihre Schulter und über ihren Rücken gleiten, bis ich sie seitlich auf ihrem Hüftansatz ablege. Sie saugt die heiße, scheinbar flimmernde Luft zwischen ihren Lippen ein, so dass es sich wie ein zischendes Geräusch anhört.

Draußen dämmert es schon. Wir liegen schwer atmend in unseren Armen. Glücklich. Wir sehen an unseren verschwitzten Körpern herunter, schauen uns an und müssen gleichzeitig anfangen zu lachen.
Ich gebe ihr einen milden Kuss auf die Stirn. Dann sieht sie mir mit ihren scheinbar schwarzen Augen in meine.
Lange sehen wir uns nur an, während sich unsere Herzen wieder beruhigen und unsere Atmung wieder flacher wird.
Auf einmal stützt sie sich ein wenig auf, so dass ihr Kopf etwas höher ist als meiner. „Süße, ich liebe dich über alles.“
Ich gebe ihr einen Kuss, der scheinbar ewig anhält, damit sie meine Tränen nicht sieht. Tränen voll Glück.




copyright © by SuesseMausi2. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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