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Meine Göttin! (Teil 4)

von dobbyline


Wir warten an der Haltestelle und rauchen unsere Zigaretten zu Ende. Wieder
macht es den Anschein, als wenn sie gerade mit sich ringt.
"Hast du Bock am Samstag ins Kino zu gehen? Danach könnten wir noch was
trinken gehen. Kenn da ein geiles Café. Lust?"<BR>
Der Bus kommt, wir steigen ein. Aha, denke ich. Ein Date.<BR>
"Gerne. Wann und wo? Und was wollen wir gucken?"<BR>
"Hm", überlegt sie, "Kissing Jessica, vielleicht..."<BR>
"Wie passend.", flüstere ich grinsend. Doch sie hat es trotzdem gehört. <BR>
Sie grinst auch und sagt: "Okay. Dann Kissing Jessica, ja?"<BR>
"Ja, klar. Und wann?"<BR>
Sie grübelt. "Sagen wir... ich hol dich halb fünf zu Hause ab, okay?"<BR>
"Fein, dann sehen wir uns ja dann."<BR>
"Wieso dann?", fragt sie verwundert, nahe zu enttäuscht, "Morgen ist auch
noch ein Tag!"<BR>
"Seetalerweg", ertönt die monotone Stimme im Bus. <BR>
"Na ja, ich muss jetzt raus. Danke für die Kippe noch mal. Ciao, bis
morgen!", sage ich, bevor sie auf einmal meine Hand nimmt, sie drückt und mir dann
zuzwinkert mit einem verliebten Blick, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen
habe. Ich steige aus und stehe zwei Minuten später immer noch da, dem Bus
hinterher blickend. <BR>
Seltsamerweise habe ich gerade das Gefühl, dass mein großes Los wie der Bus
da gerade wegfährt. <BR>
Meine verliebten (Moment, verliebte?) Gedanken werden von Clara gestört. Das
nehme ich ihr aber nicht übel, sie ist meine beste Freundin. Stürmisch und
mit einem Kuss begrüßt sie mich. Ich freue mich, sie wieder zu sehen, nach
diesem mehr oder weniger anstrengendem Wochenende.<BR>
"Wie geht's dir?", fragt sie wie jedes Mal. <BR>
"Mh.", mache ich. Denn eigentlich weiss ich das nicht so genau. Mir geht's
einerseits gut, weil ich Jessy kenne. Und andererseits schlecht, weil ich...<BR>
ja, was bin ich denn? Feige, ängstlich, oder wie? Ich traue mich nicht mich zu
outen, aber möchte es doch so gerne. Vielleicht ist es auch die
Ungewissheit. Bei Clara habe ich mir Nächte um die Ohren geschlagen, weil ich Angst
hatte, sie würde mir die Freundschaft kündigen. Wie wird das bei anderen Leuten
sein? <BR>
Clara stochert natürlich, sie weiss, dass was los ist. "Mh? Was heisst
,mh'?" <BR>
Ich überlege, nicht allzu lange, sonst wird sie noch ungeduldig. <BR>
"Ich habe jemanden kennen gelernt."<BR>
"Was, echt? Und?", bohrt sie interessiert weiter. <BR>
"Ein Mädchen. Jessy. Ich glaube, sie... ich glaube, sie ist in mich
verliebt."<BR>
Clara stutzt gedanklich, das sehe ich ihr an. <BR>
"Ist doch... ähm... super, nicht? Und du? Bist du in sie... ?", sagt sie
viel zu unsicher. Sie hat sich quasi verraten. <BR>
"Man, Clara, hast du ´n Prob damit? Ich muss dir das nicht erzählen, wenn du
nicht willst.", sage ich wütend.<BR>
Sie sagt nichts. Okay, keine Antwort ist auch eine Antwort.<BR> Wir gehen den
Rest zur Schule schweigend und keine Blicke tauschend. Auf dem Hof gehe ich zu
meiner Clique, ohne ein Wort zu ihr gesagt zu haben. Aber das wird wohl nicht
lange klappen, wir sitzen nebeneinander.<BR>
Es klingelt und wir gehen in die Klasse. Clara hat sich schon an unseren
Tisch gesetzt. Ich denke mir ,Augen zu und durch' und setze mich zu ihr hin. <BR>
"Sorry, aber ich finde zur Freundschaft gehört auch, so was zu akzeptieren.<BR>
Wenn du das nicht kannst, dann weiss ich auch nicht weiter.", sage ich ernst,
aber auch mit traurigem Unterton.<BR>
"Ich...", fängt sie an, und ich frage mich, was sie so unsicher macht, "ich
akzeptiere es ja. Nur... also..."<BR>
Unser Lehrer kommt rein. Ausgerechnet Mathe mit Herrn Pöhle. Sie sieht mich
nur halb verzweifelt an mit einem Blick den ich mehr als komisch finde.<BR>
Eigenartig. Wenn sie es akzeptiert, wieso redet sie dann so unsicher?<BR>
Die Stunde zieht sich schleppend dahin. Ich überlege und überlege, natürlich
nicht über mathematisches, nur über Clara, Jessy und mich. <BR>Aber im Moment
eher über Clara. Ich versteh nicht was das soll, ich versteh nicht...<BR>
"Ey, wo sind wir?", fragt sie mich auf einmal.<BR>
"Weiss ich nicht, sorry.", gebe ich als Antwort zurück. <BR>
"Komisch, sonst weißt du das doch immer."<BR>
Was will sie denn jetzt damit sagen? Was will sie als Antwort hören? Ich
sage nichts. Ich lasse die quälenden 45 Minuten verstreichen und freue mich auf
Deutsch, eine Faulenzer-Fach wie ich immer sage - es ist alles so einfach,
dass ich mich ruhig ausklinken kann, wenn ich will.<BR>
Bevor ich mich freuen kann, drückt meine Blase und ich entschwinde für die
berühmten fünf Minuten Richtung Klo. Eigentlich hasse ich das wie die Pest,
weil die meisten mich für einen Jungen halten, aber was soll's. Das sind Dinge,
an die man sich als Butch gewöhnt...<BR>
Als ich fertig bin und die Klotür wieder auframme, weil diese immer klemmt,
erschrecke ich fast zu Tode - Clara steht wenige Zentimeter vor mir.




copyright © by dobbyline. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Wann gehts weiter???
Hi
Ich finde die Story echt süß...
Deshalb suche ich jeden Tag nach der Fortsetzung...
Mach weiter so!

so long
Fee
zauberfee2 - 17.10.2002 08:28
hey...
lovekeks - 16.10.2002 12:22
........
lizzy - 14.10.2002 10:17
schöne geschichte!!!
eisi - 13.10.2002 22:59
[/b] WEITER!!!!!
sonnenblume82 - 13.10.2002 17:44

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