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Das Leben ist Film Auszug

von Soñadora90


Verdammt, was soll ich nur anziehen? Ich weiß, dass es eine typische Frage ist, die sich Frauen vor einem Date stellen. Auch ist mir klar, dass diese Verabredung kein Rendezvous ist. Es ist ein freundschaftliches Treffen im Unikino. Trotzdem darf ich doch hoffen, dass wir danach etwas trinken gehen. Schließlich kann man sich im Kino nicht unterhalten und für eine Freundschaft ist es wichtig, dass man sich unterhalten kann um sich kennenzulernen.
Warum nur verbiete ich mir, daran zu denken, sie zu küssen? Sie hat volle, zum Küssen verführende Lippen. Deshalb ist es eigentlich nicht verwerflich, dass ich sie küssen will. Die grüne Bluse ist perfekt. Mit grün bekomme ich sie! Dazu den schwarzen Pullunder und eine dunkelblaue Jeans. Mein Herz bringt mich um. Seit ich aufgewacht bin, viel zu früh für meine Verhältnisse, pocht es als wäre ich fünf Kilometer gelaufen. Es hört nicht auf. Ich habe bereits eine halbe Schachtel geraucht, da ich mir anders nicht zu helfen wusste. In der Literaturwissenschaftsvorlesun g habe ich mich nicht konzentrieren können und Schmetterlinge skizziert. Wir sind erst für acht Uhr vor dem Hörsaal fünf verabredet aber ich kann nicht länger warten und gehe jetzt schon, um halb acht los, obwohl ich nur zehn Minuten brauchen werde. Auf dem Weg rauche ich zwei und eine weitere während ich vor dem Gebäude warte. Ich bin viel zu früh!
Vor lauter Aufregung habe ich vergessen Geld abzuheben. Glücklicherweise befindet sich ein Geldautomat am oberen Eingang. Die Treppen gehe ich langsam rauf, obwohl mein Adrenalin mich anfeuert zu laufen. Nachdem ich mein Geld verpackt habe, mich umdrehe steht sie plötzlich vor mir.
„Hey, schön dich zu sehen.“, sagt sie und umarmt mich. Ihr Parfüm, das nach Jasmin duftet, strömt in mich hinein und berauscht mich derart, dass ich nur schwer ein „Hallo“ sprechen kann. Wir kaufen uns zwei Karten für einen Euro und setzten uns in die Mitte der letzten Reihe. Sie erzählt mir, dass sich bisher niemand auf ihre Flyer gemeldet hat und das sie hofft das ihr Vorhaben, eine LGBT-Hochschulgruppe zu gründen, nicht scheitert. Es fällt mir sehr schwer, ihr zuzuhören, denn ich habe das Gefühl, dass mein Herz trommelt. Es scheint das Einzige in mir zu sein, dass nicht gelähmt ist. Sie packt eine Packung Kekse, eine Flasche Cola und einen Joghurt aus ihrer Tasche. Jetzt erst fällt mir auf, dass ich weder etwas zu trinken, noch Knabbereien mitgenommen habe.
„Möchtest du einen Keks?“, fragt sie, hält mir die Packung vors Gesicht und grinst breit, weil ich vor Schreck zucke.
„Alles ok?“
„Ja,“, stammle ich, „Mir ist nur gerade eingefallen, dass ich nichts zu trinken dabei habe.“
„Das macht doch nichts. Ich teile gerne mit dir.“
Ich nehme einen Keks, während sie ihren Joghurt öffnet. Den ersten Löffel pustet sie, als wenn es Suppe wäre. Das sieht niedlich aus. Ihre Lippen, die sich öffnen und den Löffel in sich aufnehmen. Meine Phantasie geht mit mir durch und anstatt des Löffels sehe ich meinen Finger, in Joghurt getaucht, darin verschwinden. Ich atme tief durch, ich muss versuchen normal zu wirken, sprechen, solange der Film noch nicht begonnen hat.
„Warum pustest du kaltes Essen?“, stelle ich die berechtigte Frage. Sie lacht bevor sie antwortet.
„Findest du das schlimm? Das ist eine meiner Übersprungshandlungen, wenn ich nicht weiß, ob das, was ich essen möchte schmeckt.“, antwortet sie und nimmt einen weiteren Löffel.
Mehr als ein Lächeln kann ich darauf nicht antworten. Mein Kopf ist voller Bilder und Worte, aber ich schaffe es nicht sie auszudrücken. Ich kann mich nicht erinnern je in einem solchen Zustand gewesen zu sein. Die Gesprächspause die entsteht, während sie isst und ich versuche mich zu überwinden sie zu fragen, was sie den Tag über gemacht hat, dauert nur einige Sekunden, die für mich wie Minuten vergehen. Die Trailershow hat aufgehört und vorne am Pult steht ein Typ, mit nach hinten gegelten Haaren, der uns begrüsst und darauf hinweist, dass in dem Hörsaal sowohl Getränke als auch Snacks verboten sind. Ein Hinweis, an den man sich offensichtlich nicht halten muss, denn einige Reihen vor uns sitzt eine Gruppe mit Pizzaschachteln und einige Reihen weiter teilt sich eine andere Gruppe eine Flasche Wein.
„Das sagt er jedes Mal nur, damit die Leute wissen, dass sie ihren Dreck selbst wegräumen müssen.“, erklärt mir Lena und schnappt sich einen Keks.
Danach beginnt die Tombola. Auf unseren Eintrittskarten befinden sich Nummern. Heute gibt es drei Preise und Lena erwähnt, dass sie hofft endlich zu gewinnen, da sie normalerweise leer ausgeht. Leider gehören wir nicht zu den Glücklichen und enttäuscht öffnet sie ihre Flasche.
Wir sehen uns 'Er steht einfach nicht auf dich' an. Eigentlich sieht sie sich den Film an und ich sitze wie ein Stein neben ihr, darauf bedacht nicht nach rechts zu starren. Leider ist mein Wille nicht stark genug und alle paar Minuten blicken meine Augen auf ihre Beine. Sie trägt schwarze Strumpfhosen und darüber einen Knielangen Rock. Wer soll sich da konzentrieren?
BANG! Mit einem Mal fühle ich mich wie meine Schreibtischlampe, die gerade angeknipst wurde. Durch jede Faser meines Körpers fließt Strom und bringt Wärme in meine sonst kalten Finger. Sie hat ihre linke Hand auf meinen Schenkel gelegt. Was soll ich jetzt machen? Meine Augen, die auf die Leinwand schauen sollten, können sich nicht vom Anblick ihrer Hand wegbewegen. Trau dich, brülle ich in Gedanken. Es dauert etwa zwanzig Sekunden, die in Zeitlupe vergehen, bis ich ein bisschen zu plötzlich meine Hand auf ihre klatsche.
Ähnliche Szenen habe ich unzählige Male im Kino, im Fernsehen, auf meinem Laptop gesehen. Zwei Menschen sitzen im Kino. Die Dunkelheit befreit sie von der im Tageslicht üblichen Distanz und gibt ihnen mehr Intimität, als sie im Licht hätten. Jeder Atemzug scheint eine Einleitung zu sein, die auf einen Kuss hinführen möchte. In Ähnlichen Szenen habe ich schon oft die Hauptrolle gespielt. Ob nun in einem Kinosaal oder auf einem Sofa. Es wäre einfach, wie bei den vielen anderen Frauen. Ich müsste meinen Kopf nur nach rechts drehen und sie küssen. Aber anders als bei den Frauen der Vergangenheit fühle ich mich bei Lena wie ein Käsekuchen, der erst zwanzig Minuten im Ofen war. Der Zeitpunkt ist verfrüht, der Ort passt nicht. Wenn ich zum ersten Mal ihre rosaroten Lippen berühren darf, möchte ich den Moment nicht mit hundert anderen Teilen, die als Statisten im selben Raum sitzen.
Irgendwann muss ich mir den Film auf DVD ansehen, denn ich bekomme nichts von der Handlung mit außer, dass es ein Happy End gibt. Das Licht geht an und mit dem Lichtschalter wird mein schöner Traum ausgeknipst, sie nimmt ihre Hand weg und zieht ihre Jacke an.
„Wollen wir noch etwas trinken gehen?“
Dieser banale Satz, den ich selbst schon tausendmal gesprochen habe, bringt meine Augen, Wangen und Lippen dazu in Zusammenarbeit ein strahlendes Lächeln hervorzubringen.
Zwei Schritte aus dem Gebäude raus greife ich in meine Jackentasche und stecke mir eine Zigarette zwischen die Lippen.
„Gibst du mir auch eine Tschick?“, fragt mich Lena.
Verwirrt schaue ich sie, bis sie mir erklärt, dass 'Tschick' österreichisch für Zigarette ist. Wie niedlich dieses Wort aus ihrem Mund klingt. Selbstverständlich gebe ich ihr eine. Sie raucht gelegentlich und hat deshalb selten Zigaretten bei sich. Wir entscheiden uns in die Funky Buddah Bar zu gehen. Sie war bisher noch nicht dort weil sie die Pubs in der Altstadt, die näher an ihrem Wohnheim sind, bevorzugt. Außer uns sind nur fünf andere Gäste in der Bar. Wir setzten uns an einen Tisch in der hinteren Ecke und bestellen zwei Cocktails.
„So, jetzt sag mal Lexa, warum Sprache und Text?“
„Warum nicht?“, versuche ich der mir verhassten Frage auszuweichen.
„Beantwortest du diese Frage oft mit einer Gegenfrage?“
„Ja.“
„Wenigstens bist du ehrlich.“, sagt sie mir einem Lächeln, „schreibst du gerne?“
„Eigentlich nicht. Worte sind nicht meine Stärke.“
„Warum studierst du dann dieses Fach?“
„Um mich besser ausdrücken zu können.“
„Klingt plausibel. Und was ist deine Stärke?“
Ich überlege kurz ob ich es ihr erzählen soll. Wenn ich ehrlich bin werde ich zugeben müssen, dass ich ein Feigling bin.
„Ich zeichne gerne und seit kurzem versuche ich es mit der Malerei.“
„Nice! Menschen oder Landschaften?“
„Träume.“
„Welche Träume hast du?“
„Viel zu viele und es ist schwer für mich sie in Worte zu fassen. Mit Bildern fällt es mir leichter.“
„Aber warum studierst du dann nicht Kunst?“
„Auch ein Bild ist ein Text, nur bräuchte man für meine bestimmt mehr als eine Seite um sie in Worte zu fassen. Um ehrlich zu sein habe ich mich nicht getraut mich an einer Kunsthochschule zu bewerben. Wenn ich mein Herzblut in eine Mappe gesteckt hätte und abgelehnt worden wäre, müsste ich mit der Enttäuschung leben. So weit bin ich noch nicht. Momentan zeichne ich nur für mich weil das meine Art ist meine Gefühle auszudrücken.“
Ich erwarte Enttäuschung in ihren Augen zu lesen aber stattdessen lächelt sie mich lieb an und versichert, dass ich irgendwann mutig genug sein werde.
Nach dem zweiten Cocktail bin ich endlich entspannt aber leider verlassen wir nun die Bar und ich sehe bereits mein kaltes leeres Bett vor mir stehen, das normalerweise einladend auf mich wirkt. Für eine Novembernacht ist es ungewöhnlich warm. Wir gehen am Inn entlang zur Ortsspitze. Dass ich nicht heimgehe begründe mit dem Wunsch zu schaukeln. Darauf, dass neben der Brücke zwei Schaukeln sind, weist sie mich nicht hin und wir gehen zusammen zum Spielplatz am Dreifüsseeck.
„Ich wette, dass ich länger auf den Armen stehen kann als du.“, fordert mich Lena heraus und macht einen Handstand.
Mit verschränkten Armen erkläre ich ihr, dass für einen Handstand Körperspannung erforderlich ist und ihr Versuch lustig aussah.
„Kritisieren können Viele, zeig wie es richtig geht.“
Das lasse ich mir kein zweites Mal sagen, schließlich war ich jahrelang beim Kunstturnen. Obwohl ich aus der Übung bin, schaffe ich beim zweiten Versuch einen kurzen aber passablen Handstand. Danach schlage ich ein Rad und fordere sie ebenfalls dazu auf.
„Der Sternenhimmel ist wunderschön. Am liebsten würde ich mich ins Grass legen und stundenlang in den Himmel schauen.“, sage ich verträumt. Lena geht es genauso, nur leider ist der Boden dafür zu kalt.
„Du wolltest doch schaukeln.“, erinnert sie mich, „Von den Schaukeln aus haben wir auch einen guten Blick auf die Sterne.“
Wortlos schwingen wir durch die Luft bis Lena plötzlich springt und in Richtung Rutsche rennt.
„Erste!“, schreit sie und sorgt damit dafür, das ich ihr nachspringe, nachlaufe, nach ihr die Leiter hochsteige. Sie wartet unten auf mich. Der Mond scheint nur für uns und beleuchtet unsere unschuldige Spielwiese.
Als ich runterrutsche schließe ich reflexhaft meine Augen. Unten angekommen lasse ich meine Lider geschlossen, denn ich fürchte aus einem Traum aufzuwachen, sobald ich sie öffne. Lena's Hände liegen auf meinen Schultern, sie lähmen mich. Mit aller Kraft schaffe ich es meine Augen zu öffnen und blicke in ihre, im Mond funkelnden, Augen.
Nie zuvor habe ich ein solches Gefühl der Angst, der Geduld, der Erwartung, des Glücks und der Ungeduld auf einmal empfunden. Bis auf die rauschenden Blätter scheint dieser Moment eingefroren zu sein,
„Du schaust, als wär ich ein Gespenst.“, durchbricht ihre Stimme die Stille.
„Ich dachte, dass Feen ausschließlich im Frühling...“
Lenas warmer, sanfter, unschuldiger Kuss versiegelt meine Lippen und hindert mich daran meinen Satz, den ich schon vergessen habe, zu vervollständigen. Es ist unmöglich, dass ihre Lippen nach Erdbeeren schmecken und doch kommt es mir so vor. Meine Zunge schlängelt sich in ihren Mund und tanzt mit ihrer Salsa.
Immer sonst, wenn ich eine Frau küsste, entfachte dieser Kuss nur ein einziges Gefühl in mir, und zwar Geilheit. Der leise Kuss war immer der Anfang, der mit einem lauten Schrei endete. Diesmal fühle ich das heiße Feuer der Geilheit zwar auch, aber es kommen noch andere Gefühle hinzu. Ich habe den Wunsch mit ihr in meinen Armen einzuschlafen, neben ihr aufzuwachen, ihr Frühstück zu machen und meinen Eltern vorzustellen und zu sagen: Das ist meine Freundin!
Als wir uns lösen, lasse ich meine Augen noch einige Sekunden geschlossen. Sie schaut mich an und sagt, dass ihr kalt geworden ist und sie heimgehen möchte.
„Ich begleite dich vor die Tür, das liegt auf meinem Weg.“
Wir gehen Hand in Hand an der Donau entlang, bis wir in der Bräugasse vor ihrem Wohnheim ankommen.
„Gute Nacht.“, sage ich, will sie küssen, trau mich nicht, hoffe, dass sie mich wieder küsst. Lena sagt nichts, schaut an mir vorbei und geht durch die Tür ohne meine Hand loszulassen. Ohne Protest folge ich ihr die Treppen rauf in den ersten Stock, in ihre Wohnung. In ihrer Küche lässt sie meine Hand los und füllt sich ein Glas Leitungswasser ein.
„Möchtest du auch etwas trinken?“, fragt sie mich und nimmt einen Schluck.
Sie anstarrend nicke ich. Ihre kurzen, orangen Haare sind von unserem Spielplatzaufenthalt total durchwuschelt, sie sieht zum küssen aus. Obwohl es nicht der erste Kuss wäre, traue ich mich nicht einen Schritt vor zu gehen, schließlich könnte es doch sein, dass ich auf der Rutsche eine realistisch wirkende Halluzination hatte und sie mich jetzt, da wir nicht mehr in einer von Sternen und Mond beleuchteten Märchenlandschaft sind, von sich stösst.
Sie grinst mich an, da ich nicht konkreter antworte und fragt ob ich auch ein Wasser möchte.
„Hast du Tee?“, frage ich mit großen Augen, mit der Intention niedlich zu wirken.
„Gute Idee. Mir ist immernoch etwas kalt. Welchen möchtest du denn? Kamille, Pfefferminz, Kirsch, Erdbeer, spanische Orange, Schoko, Chai?“
„Wie schmeckt den der Schokotee?“, will ich wissen, da ich noch nie davon gehört habe, dass es ein solches Aroma gibt.
„Sehr lecker, ich werde einen trinken.“
„Dann werde ich ihn probieren.“
Während sie den Wasserkocher befühlt und anschaltet gehe ich in ihr Zimmer. Es ist sehr ordentlich. Sogar das Bett ist gemacht. Auf dem Schreibtisch liegt nicht ein Ordner rum, alles steht an seinem Platz.
Gegenüber der Tür, links vom Fenster steht ein kleines Gästebett auf dem ich Platz nehme und warte.
Auf dem Couchtisch steht eine Glasschale mit Schokobons darin. Ich greife nach einem und in dem Moment als es in meinem Mund verschwindet kommt sie mit einer Teekanne und zwei Tassen herein.
„Du hast dir gar kein Schokobon verdient.“, schimpft sie mich.
„Wieso nicht?“, frage ich und beisse auf dem Bon rum.
„Weil nur die eins essen darf, die den Reimwettbewerb gewinnt.“
Jetzt fällt mir die Werbung ein, in der ein Junge mit seinem Vater um die Wette reimt und der Preis ein Schokobon ist. Wir beginnen um die Wette zu reimen. Meine Nervosität raubt mir die Worte und ich verliere bei jedem Versuch. Allein schon aufrecht zu sitzen und nicht zu stottern fällt mir schwer, wie soll ich da auch noch einen Reim zustande bringen? Ihre Reime sind einfach und trotzdem gewinnt sie fünf der leckeren Kugeln. Zufrieden füllt sie unsere Tassen, nimmt einen Schluck und sagt:
„Mit diesem Kinderspiel mache ich jetzt Schluss. Los Lexa, gib mir einen Kuss!“
Was hat sie gesagt? Ich blinzle und schaue in ihre warmen, braunen Augen. Sie lächelt mich an und wartet geduldig, dass ich ihrer Aufforderung nachkomme. Ich beuge mich vor und küsse ihre vollen Lippen, die nach Schokolade schmecken. Von ihrem Mund aus dringt eine sanfte Elektrizität in jeden Teil meines Körpers. Bis in meine Zehen, meine Fingerspitzen, meine Ohren spürte ich ein Kribbeln, dass mich an das Gefühl erinnerte, das entsteht, wenn diese Körperstellen einschlafen. Nur das es sich jetzt angenehm anfühlt. Mein Magen dreht sich in der Luft, fährt Karussell. Die Wärme, die ihr Mund mit dem Tee in sich aufgenommen hat, leitet sie mit dem Kuss an mich weiter. Diese Wärme fließt durch meine Blutbahnen in jeden Winkel meines Körpers.
Sie steht auf und zieht mich auf das große Bett in der Mitte des Zimmers, wo sie sich quer hinlegt und ich mich auf sie. Ich blicke in ihre Augen, die mich glücklich anfunkeln. Durch den Mund atmend versuche ich mich zu kontrollierte, was mir nicht möglich ist. Alles in mir besteht aus einem einzigen Gefühl, das nur den Wunsch verspürt dieser Frau noch näher zu sein. Sie stellt ihr Bein auf und entfacht damit zwischen meinen Schenkeln einen Funken, dessen Hitze sich auf meinen gesamten Körper ausweitet und ein Inferno entfacht.
Jeglicher Kontrolle beraubt, entfährt mir, mit Blick zur Decke, ein leises Stöhnen. Jahrelang habe ich mir Selbstbeherrschung antrainiert, die verhindern sollte, dass ich einer Frau auf diese Weise verfalle. Alles zunichte. All meine Zellen gehorchen nur noch den Emotionen, die Lena in mir auslöst. What the...? Sie hebt ihren Kopf an und küsst meinen Hals, saugt an ihm, leckt von oben nach unten bis zu meinem Schlüsselbein. Sie zieht meinen Pullunder aus und knöpft meine grüne Bluse auf. Ihre Zunge wandert abwärts zu meinem Dekolleté, welches ihr nicht genug Spielfläche zu sein scheint, denn schon liegt meine Bluse und mein Bh auf dem Boden.
Ich atme derart heftig, dass ich fürchte das Bewusstsein zu verlieren. Nichtmal eine Halbzeit Fussball spielen könnte mich so fertig machen. Ihr Kopf ruht auf meiner Brust, sie lauscht meinem Herz.
„Wie schnell dein Herz schlägt.“, flüstert sie.
Da nehme ich all meinen Mut zusammen und ziehe ihren Pullover aus. Sie trägt einen schwarzen Bh mit rosa Rosen verziert. Dieses Bild ist wunderschön und einige Sekundenlang schaue ich sie einfach nur an um diesen Augenblick für immer in meinem Gedächtnis zu speichern, bevor ich den Bh mit einer Handbewegung öffne und sie gegen die Matratze presse. Ich gebe ihr einen heftigen Kuss, schließlich soll sie nicht denken, dass es mein erstes Mal sei. Obwohl es das eigentlich ist. Es ist das erste Mal, dass ich verstehe von welchen Gefühlen die Filme und Bücher erzählen.



copyright © by Soñadora90. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Danke.
vielen Dank!
Das ist ein Auszug aus einer etwas längeren Geschichte an der ich noch schreibe.
Soñadora90 - 09.04.2015 22:51
wow
Carrow - 09.04.2015 21:11

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