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Verlangen (3)

von Any1217


Teil 3

Es war Freitag Morgen. Besser gesagt eigentlich noch Freitag Nacht, 3:21 Uhr. Ich hatte mich wie schon die Nacht zuvor herum gewälzt und fand einfach keinen erholsamen Schlaf. Immer wieder döste ich weg und träumte wirres Zeug. Seit Mittwoch schwirrten mir so viele Fragen im Kopf umher, Gedanken die ich nicht in der Lage war zu ordnen. Leise stand ich auf und ging in die Küche um mir einen Tee zu machen. Auch wenn es vielleicht nicht die beste Zeit war, wollte ich versuchen meine Gedanken zu ordnen und alles ganz neutral analysieren. Darin war ich sonst eigentlich ganz gut. Nur ob mir das auch gelang, wenn es um meine Gefühle ging?

Also, was war passiert? Marie hatte mein Bein gestreichelt und ich empfand etwas dabei. Das eine Freundin mir das Bein tätschelt oder darüber streicht ist nichts besonderes. Was empfand ich dabei? Ein angenehmes Kribbeln, vor allem im Bauch und etwas unterhalb. Es war ein sehr schönes Gefühl. Meine Verwirrung über die Reaktion meines Körpers kam zustande, da ich so etwas nicht erwartet hätte. Und vermutlich auch, weil es einfach nicht in mein Leben mit Mann und Kind passt. Was sollte ich jetzt tun? Denn wie sich bei der Umarmung gezeigt hatte, war es offensichtlich nicht nur eine einmalige Sache. Mein Kopf schmerzte und ich war müde. Vielleicht sollte ich auch einfach abwarten, wie sich das Ganze entwickelt. Vielleicht verfliegt dieses Kribbeln ja genau so schnell, wie es kam. Mit diesen Gedanken kuschelte ich mich wieder ins Bett.

Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie gerädert. Mia und ich schafften es nicht ganz pünktlich bis um 9 fertig zu werden. Marie klingelte, als ich gerade noch unsere Schwimmsachen zusammen packte. "Machst du auf Mia, das ist bestimmt Marie" "Juhuuu" schrie sie und rannte zur Tür. Ich hörte wie sich die beiden unten begrüßten, mittlerweile war ich auch fertig mit Tasche packen und ging schwer beladen die Treppe runter. Wir gingen gleich zum Auto, ohne uns zu umarmen - was aufgrund der Tatsache, dass ich als Packesel unterwegs war, auch gar nicht möglich gewesen wäre. Marie saß mit Mia hinten, während der Fahrt gackerten sie um die Wette und hatten sichtlich ihren Spaß. "Das ist viel besser als Kindergarten" rief mir Mia zu. Ich antwortete, dass das eine einmalige Ausnahme sei und wir ja nur vormittags gehen, weil nachmittags so viel los sei.

Als wir im Schwimmbad ankamen und umgezogen waren, wollte Mia gleich die Rutschen ausprobieren. Marie willigte ein, mit zu kommen. Ich machte es mir im Whirlpool im Außenbecken bequem und schloss die Augen. Es war so entspannend, dass ich wohl kurz eingedöst war. Ich wurde von einer sachten Berührung am Bein wach. Marie hatte sich neben mich gelegt und sah mich an. Da war es wieder, dieses Kribbeln. "Na, harte Nacht gehabt?" fragte sie, ohne ihre Hand weg zu nehmen. Ich nickte nur. "Ohweia, hättest du was gesagt. Ich hätte ja auch mit Mia allein her kommen können und du hättest dich zu Hause ausgeruht" "Ach, das ist schon in Ordnung so!" erwiderte ich. "Mia ist übrigens im Kinderbecken und hat versprochen dort zu bleiben" "Alles klar, Danke." Marie zog ihre Hand wieder weg. Ich fühlte dem wohligen Gefühl nach, welches die Berührung verursacht hatte, und unweigerlich schlich sich ein Bild in meinen Kopf. Ich schloss die Augen und seufzte bei dem Gedanken, wie Marie weiter mein Bein streichelt. Mir wurde sehr warm. Bevor meine Gedanken weiter abschweifen konnten, in eine Richtung die mir eigentlich nicht gefallen sollte, tauchte ich unter und ließ die Luft in einem Schwarm aus Blasen aus meinen Lungen. Ich öffnete unter Wasser die Augen und sah seitlich über mir die verschwommenen Umrisse von Marie. Dann tauchte ich auf und stieß beinahe mit Marie zusammen, die mich fragend ansah. "Alles klar? Geht's dir nicht so gut?" "Ähm, ja.. Also nein.. Mir geht's gut - die Müdigkeit.." antwortete ich und merkte wie meine Wangen erröteten. "Wollen wir mal zu Mia gehen?" fragte ich um aus dieser blöden Situation raus zu kommen. Ich schämte mich für meinen Gedankengang. Ich war verheiratet und Marie hatte eine Beziehung und.. sie war eine Frau.

Wir sahen Mia zu, wie sie mit einem gleichaltrigen Jungen spielte, den sie wohl gerade erst kennen gelernt hatte. Unbeschwert und frei von Konventionen. Unbewusst beobachtete ich Marie, wie sie am Beckenrand saß. Hin und wieder kam Mia zu ihr und spritze sie nass oder sagte ihr etwas. Marie hatte eine tolle Figur. Ihre vom Sommer gebräunte Haut glänzte im künstlichen Licht der Schwimmhalle. In diesem Moment hätte ich sie gerne in die Arme genommen. Als hätte sie meine Gedanken hören können, blickte sie zu mir, lächelte mich an und stand auf um zu mir zu kommen. Mein Puls beschleunigte und ich fühlte mich ertappt. Marie setzte sich an's Fußende meiner Liege. "Irgendwie bist du heute komisch Lena" lächelte sie mich an. "Zieh nicht so ein Gesicht und Lach mal" zwinkerte sie mir zu. "Ich weiß schon, wie ich dich aufmuntern kann" ohne Vorwarnung legte sie sich mit ihrem nassen Bikini auf mich und rutschte hin und her. "Einmal kalt und nass für unsere Lena" gackerte sie. Erschrocken von der Kälte kreischte ich kurz auf. Dann war das Kältegefühl weg und es fühlte sich an als würden tausend Ameisen über meinen Körper krabbeln. Ein Feuerball schien sich in meinem Bauch zu entzünden, der sich seinen Weg nach unten bahnt. Ich erschauderte und musste kurz aufstöhnen. Dann war der Moment vorüber und Marie richtete sich lachend auf. Da sie anscheinend vermutete, ich hätte wegen der Nässe aufgestöhnt, erwartete sie jetzt wohl ein wohlwollendes Lachen von mir. Zumindest sah es so aus. Ich versuchte mich zusammen zu reißen und rang mir ein Lächeln ab, mit den Worten "Du Schlingel, na warte!" Maries Augen weiteten sich vor Schreck als ich Aufsprang. Jetzt musste ich doch auch lachen und eilte der davon rennenden Marie hinterher, um sie wenig später ins Schwimmerbecken zu schubsen. Sie kreischte und platschte bäuchlings ins Wasser. Sie tauchte nicht gleich auf, weshalb ich mich - leicht in Panik geraten - am Beckenrand nieder ließ. Da schnellte sie direkt vor mir aus dem Wasser, schlang ihre Hände um meinen Hals und zog mich ins Wasser. Prustend tauchte ich auf und schwamm an den Rand. "Jetzt wo wir schon nass sind, lass uns ne Runde schwimmen" sagte Marie und fing an zu kraulen. Ich zog neben ihr wie in Trance einige Bahnen und versuchte aufkommende Gedanken abzuwehren.

Später am Abend, als Mia schon im Bett war, ließ ich den Tag Revue passieren. Ich lag auf der Couch. Thomas war noch nicht zu Hause. Immer und immer wieder, wiederholte sich vor meinem geistigen Auge die Szene auf der Liege. Auch wenn ich versuchte an etwas anderes zu denken, es gelang mir einfach nicht. Das Verlangen wuchs und blieb bestehen, auch als ich versuchte, Abhilfe zu schaffen.



copyright © by Any1217. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Die nächsten 3 Teile sind in Freischaltung
Any1217 - 14.11.2016 20:58
:)
Awesomegirl - 12.11.2016 15:32
Entschuldigung dann
Emmy27 - 03.11.2016 15:01
Verwechslung ;)
Any1217 - 01.11.2016 21:19
Verlangen
die ganze, tolle Geschichte ist bereits lesbar unter:
https://queerleser.wordpress.com/

Viel Spass beim Lesen
Emmy27 - 31.10.2016 18:00

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